Über sich hinauswachsen dürfen...

Bild: Pixabay
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Wer nicht darf ,

wenn er will,

wird nicht können

wenn er soll...

"Lasst eure Kinder doch Kinder sein!"

Immer wieder hört man diese philosophische Forderung von Menschen, die sich meiner Meinung nach noch keine konkreten Gedanken um das Thema "Kind sein" gemacht haben.

Aber wie genau definiert sich "Kind sein"? 

Bedeutet Kind sein wohl behütet aufzuwachsen? Beschützt von den eigenen Eltern, ohne Verlust, Ängste oder Fehler? Geht es beim "Kind sein" darum von den Erwachsenen zu lernen, zu ihnen aufzublicken, Respekt zu haben? Oder ist "Kind sein" vielleicht die Vorbereitung auf das spätere Leben? Zu lernen wie es da draußen in der Welt zu geht? 

 

Wieso eigentlich späteres Leben? Was ist mit dem Leben jetzt? Ist dieses Leben weniger wichtig?

Wieso lernen wir aus den Fehlern derer, die älter sind als wir? Können wir keine eigenen machen? Was ist mit denen, die nach uns kommen? Aus welchen Fehlern lernen die?

Und ist die Welt wirklich so schlimm, dass man Kinder davon abschirmen muss?

 

Schon klar, das Leben ist kein Ponyhof. Aber was passiert, wenn wir unsere Kinder ihre ganze Kinderheit über glauben lassen es wäre einer? Kommen sie dann in ihrem "späteren Leben" besser damit klar, wenn sie ihre ersten Jahre unter einer Käseglocke verbracht haben, oder vielleicht, wenn wir ihnen von Anfang an gezeigt haben wie die Welt wirklich ist?

 

Aber es geht gar nicht darum zu zeigen, zu lehren oder zu behüten. Es geht ums Erfahren, ums Entdecken und erschaffen!

 

Wir Menschen haben von Geburt an das Bedürfnis unsere Umwelt zu erforschen. Hierfür brauchen wir nichts mehr, als einen sicheren Hafen in den wir zurückkehren können, wenn draußen mal ein Sturm tobt, oder wenn uns die Weiten des Ozeans überwältigen und wir vor der nächsten Expedition neue Kraft schöpfen müssen. 

 

Kinder müssen über sich hinauswachsen dürfen!

 

Dafür brauchen sie Menschen, die ihnen Türen öffnen, anstatt sie zu verschließen, die ihnen helfen ihre eigene Geschwindigkeit zu finden, anstatt sie auszubremsen oder anzuschubsen. Sie brauchen Menschen, die bereit sind Umwege zu gehen, anstatt alle Steine aus dem Weg zu räumen. 

 

Und vor allem brauchen sie Menschen die aushalten können. Menschen die zusehen, wie sie Fehler begehen und die da sind um zu helfen die Scherben wieder zusammen zu kleben oder zu entsorgen, wenn es nichts mehr zu kitten gibt. Fehler machen gehört zum "Mensch sein" seit Anbeginn dazu. Fehler haben dafür gesorgt, dass wir uns weiter entwickelt haben. Aus Fehlern enstehen neue Lösungen und neue Ideen. 

 

"Kind sein" bedeutet für mich "Mensch sein". Und vor allem bedeutet es "Ich sein". Keiner von uns ist gleich. Und so individuell und verschieden wir sind, so sind es auch unsere Bedürfnisse. 

In einer Welt in der alles nach Gerechtigkeit schreit sollten wir genau diese Individualität berücksichtigen. Nicht Gleichheit für alle, sondern für jeden das was er braucht und wannt er es brauch. Und hierbei ist es sicherlich seltenst zu früh, aber sicherlich bald zu spät! 

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